Wussten Sie, dass es eine Homepage des BAFU (Bundesamt für Umwelt) gibt in Kooperation mit den Kantonen, mit dem Ziel Wildtierschutzzonen und Wildtierschutzgebiete zu schaffen.

Eine Karte, die zeigt, wo der rücksichtsvolle Freizeitsport möglich ist und wo sich die Rückzugsgebiete der Wildtiere befinden. Dies und mehr Highlights finden Sie unter folgenden Homepage:

https://www.wildruhezonen.ch/

Wildtiere sind im Winter auf Sparen eingestellt

Der Winter ist für die Wildtiere eine schwierige Zeit. Viele Vögel ziehen in den Süden, um der unwirtlichen Umgebung zu entfliehen. Wildtiere, die den Winter hier verbringen, haben ausgeklügelte Massnahmen entwickelt, um die die kalte Jahreszeit zu überstehen.

Kälte und Nahrungsmangel 

Lange Kälteperioden sind für die Wildtiere nicht nur unangenehm, sie können lebensbedrohend sein. Die innere Körpertemperatur darf ein bestimmtes Niveau nicht unterschreiten, sonst droht der Erfrierungstod. In der kalten Jahreszeit ist auch weniger Nahrung vorhanden, die zudem noch nährstoffärmer ist. Im Verlaufe des Winters reduziert sich die verfügbare Nahrung noch mehr, weil nichts mehr nachwächst.

Energiereserven aufbauen 

Ein dickes Winterfell hilft den Körper gut zu isolieren. Im Herbst werden zudem Fett-Reserven angelegt, die einerseits als Isolation wichtig sind, andererseits dienen sie als Notreserve, wenn die Nahrung im Winter zu spärlich wird. Viele Wildtiere stellen aber auch ihren ganzen Körper auf Sparen ein. Beim Reh zum Beispiel verkleinert sich im Winter das Pansenvolumen um etwa 30 Prozent, um sich der verringerten Nahrungsmenge anzupassen.

Sparen heisst die Devise

Der Energieverbrauch wird im Winter markant herabgesetzt. Die Wildtiere bewegen sich nur noch wenig. Den grössten Teil der Zeit liegen die Tiere an geschützten Stellen und trotzen so dem scharfen Wind, dem Eisregen, dem Schnee und der eisigen Kälte. So können sie die wertvollen Fettreserven schonen.

Drei Beispiele beim Rothirsch, beim Schneehuhn und bei der Gämse zeigen, mit welch erstaunlichen Massnahmen diese Tierarten dem Winter trotzen können. Informationen zu weiteren Wildtieren im Winter finden sich auf der Homepage der Kampagne Respektiere deine Grenzen.

Sich in der freien Natur und an frischer Luft zu bewegen gibt ein Gefühl von Freiheit und ist erholend. Als individuelle Freizeitnutzer sind wir aber oft eine besondere Störquelle. Abseits von viel begangenen Wegen bewegen wir uns in demselben Raum, in den sich Tiere vor intensiver Nutzung zurückziehen. Einfache Regeln helfen, Rücksicht auf die Tiere zu nehmen!

In den letzten Jahrzehnten haben Freizeitaktivitäten in der Natur stark zugenommen. Immer mehr Menschen zieht es raus. Erholung und Sport in der Natur bieten eine Abwechslung zum oft hektischen Alltag. In vielen Fällen ist man sich gar nicht bewusst, dass Tiere die Flucht ergreifen, denn oft bemerkt man davon nichts.

Ob eine Störung negative Auswirkungen hat, hängt von Zeit, Ort, Häufigkeit, Intensität sowie Art der Störreize ab. So reagieren Tiere auf unvorhersagbar auftretende Ereignisse mit grösserer Empfindlichkeit. Ebenso sind Begegnungen für Tiere an für sie wichtigen Orten, wie Brut- und Aufzuchts- oder Nahrungs- und Rückzugsgebieten heikler.

Vielfältige und gravierende Auswirkungen

Negative Auswirkungen von Störreizen können unmittelbarer Natur sein, beispielsweise der veränderte Hormonpegel oder die erhöhte Herzfrequenz nach einer Flucht. Treten Energieverluste durch Stress oder Flucht gehäuft auf, kann sich die körperliche Verfassung eines Tieres drastisch verschlechtern. Das kann im Winter, wenn das karge Nahrungsangebot die erhöhten Energieverluste nicht kompensieren kann, bis zum Tod durch Erschöpfung führen. Bei dauernder Beunruhigung ist längerfristig mit Lebensraumverlust, damit verbundener Reduktion des Fortpflanzungserfolges und als Konsequenz mit Abnahme der Bestände, bis hin zum lokalen Aussterben von Populationen zu rechnen.

Weitere Folgen können Schäden am Wald sein. Wenn Wildtiere stark gestört sind, müssen sie mehr Nahrung zu sich nehmen, um die Energieverluste zu kompensieren. Aus Mangel an anderen Nahrungsquellen im Winter fressen sie dann oft die Triebe junger Bäume ab. Besonders problematisch ist das im Schutzwald, wenn durch erhöhten Verbiss die Verjüngung und damit letztlich die Schutzwirkung des Waldes beeinträchtigt wird.