Merkmale

Ordnung : Paarhufer 
Schulterhöhe : 70 – 85 cm 
Gewicht : 35 – 50 kg 
Bestand CH : ca. 95’000 
Status : nicht gefährdet

Die Gämse ist ein mittelgrosses Huftier mit kontrastreicher Kopfzeichnung und hakenförmigen Hörnern. Im Herbst wächst den Gämsen ein dunkles, warmes Winterfell. Im späten Frühling wechseln sie wieder in das helle, leichtere Sommerfell.

Bock : dickere und stärker gebogene Hörner; massigere Erscheinung im Körper, am Kopf und Hals
Geiss : deutlich leichtere Erscheinung

Fortpflanzung und Verhalten

Brunft- / Paarungszeit : November bis Dezember 
Tragzeit : 23 Wochen 
Setzzeit : Mai bis Juni 
Anzahl Junge : 1, sehr selten 2

Die Brunftzeit ist die Zeit, während der sich die Geschlechter treffen und paaren. Die Böcke verteidigen ihr Revier und die Weibchen gegenüber Rivalen. Dabei kommt es auch zu intensiven Kämpfen. Die Gefahr, verwundet zu werden, ist relativ gross. In der Brunftzeit nehmen die Böcke kaum Nahrung auf und der lange Winter steht noch bevor. So geschieht es oft, dass die stark dezimierten Fettreserven nicht bis in den Frühling reichen. 
Geissen, Kitze und Jährlinge bilden Rudel von manchmal dreissig oder mehr Tieren. Für die Geburt der Jungen trennen sich die Geissen für kurze Zeit von ihrem Rudel. Junge Böcke bilden kleine Junggesellenrudel, ältere leben oft als Einzelgänger.

Nahrung

Sommer : Gräser, Kräuter, Blätter
Winter : faserreiche Nahrung (u.a. junge Triebe, Flechten, Moose)

Wildtierfütterung schadet dem Wild. Deshalb ist sie im Kanton Graubünden seit dem 1. Mai 2017 verboten. Mit der Kampagne Stop-Wildtierfütterung rufen die betroffenen Kantonalen Ämter, Waldbesitzer, Umweltschutzorganisationen, der Bündner Kantonale Patentjäger-Verband und der Bündner Bauernverband dazu auf, das Fütterungsverbot umzusetzen und zeigen, was Sie tun können, damit das Wild durch menschliches Zutun keinen Schaden nimmt. Weitere Informationen: https://stop-fuetterung.ch

Lebensraum

Alpen und Jura, in Steilhängen mit Felspartien und lockeren Waldbeständen; Schwerpunkt im Bereich der Waldgrenze und den oberhalb gelegenen, kräuterreichen Weiden. Im Winter halten sie sich oft etwas weiter unten auf als im Sommer, leben zum Teil aber ganzjährig in höheren Lagen. Dabei bevorzugen sie sonnenexponierte Hänge, die auch nach Schneefällen rasch apere Flächen aufweisen. Im Winter nehmen sie den ganzen Tag über Nahrung auf, dazwischen ruhen sie in den Felsen.

Reaktionen gegenüber Wintersportlern – Folgen für die Tiere

Man kann Gämsen schon aus relativ weiter Entfernung auf­scheuchen. Ihre Fluchtdistanzen variieren zwischen deutlich unter 100 m bis über 300 m. Die Tiere nehmen Skifahrer und Snowboarder, die rasch herannahen, als eine grosse Gefahr wahr, was Gämsen zur anstrengenden Flucht treibt. Flucht im hohen Schnee und im steilen Gelände braucht sehr viel zusätzliche Energie. Werden sie von ihren Wintereinständen in den Wald hinein vertrieben, richten sie an Jungbäumen zusätzliche Verbissschäden an.

Quelle: https://natur-freizeit.ch/gaemse