Dachse sind zwar im Aargau sehr häufig, werden aber nur selten gesehen: Sie leben tagsüber im Bau und kommen nur in der Dunkelheit zur Nahrungssuche hervor.

Der Dachs ist der grösste Vertreter der Marderartigen in der Schweiz. Im Aargau ist er flächig vertreten, wird aber wegen seiner nächtlichen Lebensweise nur selten gesehen. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Regenwürmern. Als Allesfresser weicht er aber auch auf andere, je nach Saison verfügbare Nahrung aus, wie zum Beispiel Kirschen, Äpfel, Feldfrüchte oder Mäuse. Er lebt in Familiensippen in grossen Bauanlagen, die er sich selber gräbt.

Dachse sind wegen ihrer Nachtaktivität schwierig zu bejagen. Eine örtlich kontrollierte Bejagung in der Nähe von landwirtschaftlichen Nutzflächen ist jedoch notwendig, da Dachse ähnlich wie Wildschweine beträchtlichen Wildschaden anrichten können.

Dachse im Wohngebiet

Dachse (Meles meles) leben heimlich und sind fast ausschliesslich in der Dämmerung und nachts un- terwegs. In den 1980er Jahren im Zuge der Tollwutbekämpfung von Füchsen ebenfalls stark dezimiert, hat sich der Bestand inzwischen wieder gut erholt. Mit ihren kräftigen Vorderbranten (-pfoten) graben sie teilweise ausgedehnte Baue, die auch von anderen Arten (allen voran vom Fuchs) genutzt werden. Nach einer Winterruhe, während derer sie kaum aktiv sind, durchstreifen sie von Frühjahr bis Späth- erbst auf Nahrungssuche auch Gärten und Wohngebiete. Der häufigste Schaden im Siedlungsgebiet sind Wühlschäden im Rasen, ähnlich denen des Igels.

Begegnungen mit Menschen und Tieren

Dachse sind keine aktiven Jäger. Wie der Fuchs leben sie opportunistisch und fressen alles Essbare. Sie suchen die Gegend wühlend, grabend und pflückend nach geeigneter Nahrung ab. Es ist sehr un- wahrscheinlich, dass ein Dachs einen Menschen oder ein Haustier angreift. Sie verfügen jedoch über ein sehr kräftiges Gebiss. Man sollte sich einem Dachs nicht nähern und verletzte Tiere nie anfassen. Verglichen mit ihrem ausgezeichneten Geruchs- und Hörsinn sehen sie verhältnismässig schlecht und reagieren auf Licht nur in geringem Mass. Nähert man sich gegen den Wind, wird man möglicherweise erst spät wahrgenommen.

Verhütung von Schäden

  • –  Am effektivsten ist ein Elektrozaun. Eine stromführende Litze auf 10 bis 15 cm reicht meist schon aus. Eine zweite Litze auf ca. 30 cm verhindert den Zutritt für einen Dachs effektiv.
  • –  Eine Duftabwehr kann kurzzeitig helfen, beispielsweise mit dieselgetränkten Lappen. Der Ef- fekt ist aber nicht immer zuverlässig und die Wirkung lässt bald nach.
  • –  Geräusche (Radio), Blitzlicht oder Rasensprenger mit Bewegungssensor können als Abwehr funktionieren. Daran gewöhnen sich Tiere jedoch rasch, wenn sie überhaupt darauf reagieren.DachsbaueDachse halten sich tagsüber und über den Winter ununterbrochen in ihrem Bau auf. Ein Bau oder des- sen Eingang dürfen also keinesfalls einfach zugeschüttet werden. Ausserhalb der Schonzeit (Jungen- aufzucht), die vom 16. Januar bis zum 15. Juni dauert, können Massnahmen gegen einen störenden Dachsbau ergriffen werden. Es muss aber sichergestellt werden, dass sich kein Tier mehr im Bau be- findet. Dazu können die Eingangsbereiche beispielsweise mit Mehl bestreut werden. Danach lässt sich erkennen, wenn der Bau verlassen wurde.

Quelle: Departement Bau, Verkehr und Umwelt Kanton Aargau